In "Die Leiden des jungen Werther" äußert Goethe häufig Kritik an der Ständegesellschaft.
So lernt Werther im Brief vom 24. Dezember 1771 die Tante einer neuen Bekanntschaft kennen. Diese, aus einem alten Adelsgeschlecht stammende, Frau ist Werther jedoch sofort unsympathisch, denn sie hat außer ihrem Stammbaum nichts vorzuweisen und ist dementsprechend reserviert gegenüber dem Bürgertum. Da sie dem Adel angehört und Werther dem Bürgertum, geraten sie aneinander. Werther selbst empfindet das Ständesystem im Allgemeinen jedoch nicht als verwerflich, wie er im selben Brief erwähnt. Allerdings ist er innerhalb diesem immer auf seinen Vorteil bedacht und versucht möglichst, jeglichen Schaden, der ihm entstehen könnte, zu vermeiden. JFL & EB In der Karikatur sind drei Männer zu sehen. Ein Mann trägt die beiden anderen auf dem Rücken. Er geht tief gebückt und stützt sich auf eine Hacke. Mit einer Hacke arbeiteten die Bauern auf dem Feld. Von den beiden anderen ist der Eine wie ein Priester, der Andere wie ein Adliger gekleidet. Auf dem Säbel des Adligen steht: „Gerötet vom Blut“ (rougit de sang). Auf der Hacke des Bauern steht: „Mit Tränen getränkt“ (mouillé de larmes) . Auf den Zetteln in den Taschen der Personen sind Steuern, Dienste und Abgaben, sowie Adelstitel genannt. Dem Dritten Stand ist die Jagd verboten, deshalb können die zwei Hasen den Salat und die Vögel die Körner ungehindert fressen. |