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Es gibt zwei Formen von Dreierbeziehungen. Bei der Triade pflegt jeder der drei Betroffenen eine Beziehung zu den anderen beiden. In der herkömmlichen Dreiecksbeziehung unterhält eine Person eine Liebes- und/oder Sexualbeziehung mit zwei verschiedenen Partnern. Dies kann heimlich in Form einer Affäre oder auch Seitensprung passieren oder alle Beteiligten sind über die Umstände informiert und führen eine offene Beziehung. Motive für eine derartige Konstellation können zum Beispiel die Unvollkommenheit und Unzufriedenheit mit der eigenen Partnerschaft sein, sodass die Beziehung zum Geliebten oder zur Geliebten als Ausweg oder Verbesserung dient.
In jedem Fall ist eine Dreierbeziehung kompliziert und bringt vor allem für denjenigen, der zwei Beziehungen führt, viel Leiden und innere Zerrissenheit mit sich. Deshalb muss dem Betroffenen von vornherein bewusst sein, dass diese Form der Beziehung meist endlich ist und es früher oder später zu einer Entscheidung kommen muss. CB In dieser Dreierbeziehung steht Lotte im Mittelpunkt. Sie wird sowohl von Werther als auch von Albert, mit welchem sie verlobt ist, geliebt. Werther ist somit als Dritter zu der schon bereits bestehenden Beziehung hinzugekommen. Er sieht in Albert einen Freund, zugleich aber auch einen Konkurrenten, wenn es um Lotte geht. Dadurch entwickelt sich diese Dreierbeziehung eher zu einem Dreieckskonflikt. LK
Brief vom 30. Juli 1771
Ich beiße die Zähne aufeinander und spotte über mein Elend und spottete derer doppelt und dreifach, die sagen könnten ich sollte mich resignieren und weil's nun einmal nicht anders sein könnte. - Schafft mir die Kerls vom Hals! - Ich laufe in den Wäldern herum, und wenn ich zu Lotten komme und Albert so bei ihr sitzt im Gärtchen unter der Laube und ich nicht weiterkann, so bin ich ausgelassen närrisch und fange viel Possen, viel verwirrtes Zeug an. „Um Gottes Willen“, sagte mir Lotte heute, „ich bitte sie!, keine Szene wie die von gestern Abend! Sie sind fürchterlich, wenn Sie so lustig sind.“ Unter uns, ich passe die Zeit ab, wenn er zu tun hat, wutsch!, bin ich drauß und da ist mir's immer wohl, wenn ich sie allein finde. Brief vom 30. Juni 2016 Den ganzen Tag sitze ich herum und versinke in Selbstmitleid. Schafft mir diese Idioten vom Hals! Ich laufe durch die Shoppingmall und wenn ich Albert so bei Lotte im Mecces sehe und ich mich nicht zu ihnen setzen kann, dann bin ich verdammt eifersüchtig und würde am liebsten sein scheiß iPhone auf den Boden schmettern. „Alter“, sagte mir Lotte heute, „komm runter! Mach hier keine Szene! Lass die dummen Späße, ey.“ Ehrlich gesagt mache ich mich immer dann an sie ran, wenn Albert mit seinen Kumpels abhängt und wir ungestört One Direction zusammen hören können. CB und HR Der Briefroman "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1774 handelt von Werthers aussichtsloser Liebe zu Lotte.
In dem Briefroman erkennt man einige Parallelen zwischen Werther und dem Autor des Romans Johann Wolfgang von Goethe. Anfangs erfährt man, dass Werther aus gutbürgerlichem Hause stammt (24 Dez. 1771), was auch auf Goethe zutrifft, da sein Vater u.a Doktor der Rechte, und sein Großvater höchster Juistizbeamter der Stadt Frankfurt waren. Zudem könnte Goethe in einem ähnlichem Alter gewesen sein, wie Werther, als er seinen Briefroman verfasste. Die größte Parallele liegt allerdings im Liebesleben der beiden, denn wie auch Werther in einer Dreierbeziehung war, war dies auch bei Goethe der Fall. Goethe liebte damals eine gewisse Charlotte Buff, welche allerdings schon Christian Kestner versprochen war. Werther liebte Lotte, welche schon Albert versprochen war, und sowohl Goehte als auch Werther waren eigentlich mit ihren "Kontrahenten" befreundet. Man kann also abschließend sagen, dass Johann Wolfgang von Goethe sein eigenes Leben als Inspiration für seinen Briefroman nutzte, und dies auch gut umgesetzt hat. LC Hinter Werthers Eifersucht gegenüber Albert stehen zwei verschiedene Aspekte, die zusammenkommen und Lottes Hochzeit für ihn unerträglich machen. Zum einen ist es natürlich die Liebe zu ihr, die ihn leiden lässt. Nachdem er Lotte küsst und auch danach viel Zeit mit ihr verbringt, fällt es Werther schwer sich damit abzufinden, als sie einen anderen wählt. Er ist davon überzeugt, dass er besser zu ihr passen würde.
Albert und Werther verstehen sich eigentlich zu Anfang gut und er beschreibt ihn sogar als „bester Mensch unter dem Himmel“(Brief vom 12. August 1772) , aber diese Freundschaft verfliegt, nachdem die beiden ein Gespräch über das kritische Thema „Selbstmord“ führen. Werther muss erkennen, dass Albert alles darstellt, was er nicht ist, aber gerne sein würde. Er kann Lotte nicht mit einer hohen gesellschaftlichen Stellung, Erfolg und Ansehen dienen. Lotte führt diese Dreierbeziehung mit zwei vollkommen verschiedenen Männern. Werthers Leidenschaft steht im Kontrast zu Alberts Objektivität und Albert hat nichts von Werthers launischem Charakter. Die Perfektion, mit der Albert auf Werther wirkt, ist eine weitere wichtige Facette für dessen Gefühle in Bezug auf die Beziehung zwischen Lotte und Albert. Den einzigen Ausweg, den er aus dieser Dreierbeziehung, die ihn so zu Grunde richtet, sieht, ist der Selbstmord, den er letztendlich sogar mit Alberts Waffe ausübt. CB Oh, was habe ich getan? Sein Tod, es ist mein Verdienst! Nie hätte ich ihm auf diese Weise meine Zuneigung zeigen dürfen, ihm nie meine Aufmerksamkeit schenken dürfen, niemals zeigen, dass auch ich für ihn empfinde. Doch wie kann jemand wie ich zwischen zwei Männern entscheiden, die beide eines solchen Charakters besitzen? Werther – leidenschaftlich, kinderlieb, naturnah und Albert – vertrauensvoll, freundlich, erfolgreich und angesehen.
Doch nun weiß ich, dass mein gesamtes Verhalten fehlerhaft war. Es ist meine Schuld, meine ganze, furchtbare Schuld, ich hätte seinen Mord verhindern können. Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Ich kann nicht damit umgehen, ich werde niemals mit einer solchen Schuld leben können. Natürlich liebte ich sie beide, schon immer war ich Hin- und Hergerissen zwischen dem, was ich habe und dem, was ich mit Werther haben könnte. Doch was erwartete er? Ich war verlobt, schon verlobt, als wir uns kennenlernten! Wie hätte ich ein solches Versprechen brechen können, ohne, je wieder in der Gesellschaft aufgenommen zu werden? Oh Werther, was hast du mir angetan? HR Es war einmal ein Männlein,
das liebte eine Dame die Dame war vergeben, da wollt' er nicht mehr leben. Der Albert war der Dame Mann und machte sich sehr an sie ran der Werther wurde weggeschickt, damit er sie nie mehr erblickt. Das Männlein suchte Zuflucht in seiner kleinen Kammer er schrieb ganz viele Briefe, die waren echt der Hammer. Die Dame schloss den Bund der Liebe auf dass sie Werther von sich schiebe der war gar traurig, depressiv, bis dass er dann im Tod entschlief. LK und HR |