Klein
Interessiert Nett Direkt Ehrlich Rein JuG, MG Werther zeichnet zwei spielende Kinder (1796) - Ein Bild von Martin Ferdinand Quadal Auf diesenm Bild, sieht man Werther auf mit einem Buch in der Natur istzen. Vor ihm befinden sich zwei kleine Kinder und dem Anschein nach zeichnet er sie. JuG, MG
Ich habe mich immer gefreut wenn der Werther zu uns gekommen ist. Er war nett zu mir und meinen Geschwistern und er hat mit uns gespielt. Außerdem war er nett zu Lotte und ich glaube er hat sie sehr gemocht. Albert beachtet uns nicht so wie er es getan hat, er spielt auch nicht mit uns. Werther war anders als die anderen Erwachsenen und ich fand es toll, dass auch mal ein Erwachsener mit uns gespielt hat. Aber ich weiß nicht, ob die anderen Erwachsenen das so toll fanden, der Doktor sah nicht so begeistert aus, als er uns gemeinsam spielen sah, aber lächeln kann der ja eh nicht, also der Doktor. Es war so toll, dass wir den Werther necken konnten und ihn ärgern durften, die anderen Erwachsenen mögen das nicht, die sind schneller genervt, das war der Werther nie.
Ich vermisse Werther und ich kann nicht verstehen, warum er sich getötet hat. Er war doch immer so ein fröhlicher Mensch. Aber in letzter Zeit war er nicht mehr so oft bei uns und Lotte wollte mir und meinen Geschwistern nicht sagen warum. Sie wollte uns nicht sagen warum er sich getötet hat. War er traurig? Oder hatte er Streit mit Lotte? Das würde auch erklären warum er kaum noch bei uns war ... ASc Während des 18. Jahrhunderts n.Chr gab es einen Umbruch in der damaligen Familienstruktur. Zu Beginn des 18. Jhds. wurde die Kindheit (bis zum 7. Lebensjahr) als Defizit betrachtet. Kinder hatten einen untergeordneten Stellenwert in der Familie. Die Pflege bzw. Erziehung der Kinder übernahmen Bedienstete & somit war die Mutter-Kind-Bindung nicht sehr ausgeprägt. Während des 18. Jhds. gewann die Kindheit an Bedeutung & wurde als eigenständiger Entwicklungsprozess (bis zum 15./16. Lebensjahr) anerkannt. Es kam zu einer Loslösung von Bediensteten, Freunden & Nachbarn als "Babysitter". Die Erziehung lag nun bei der Mutter, wodurch die Mutter-Kind-Beziehung gestärkt wurde. Beliebte Mittel der Erziehung waren Belohnung und Bestrafung.
Werthers Verhalten & seine enge Bindung mit Kindern widersprach den angestrebten Veränderungen in der Familienstruktur (deshalb gefiel es dem Arzt nicht, dass Werther mit Lottes Kindern spielte- vgl. Brief vom 29. Juni). JuG Werther war schon als Kind gerne in der Natur. Nach dem Tod seines Vaters zog die Mutter mit ihm in die Stadt. Für Werther war die Stadt jedoch unerträglich. Sein Verhältnis zu seiner Mutter ist nicht sonderlich gut, nach ihren Vorstellungen soll er in den diplomatischen Dienst treten, jedoch lebt er von ihrem Geld und ist darauf angewiesen, dass sie ihm regelmäßig Geld schickt.
Als Kind sehnte er sich nach der ihm unbekannten Welt und suchte Hoffnung. Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt geboren. Er bekam Privatunterricht, der von seinem Vater beaufsichtigt wurde. Seine Familie war wohlhabend und er genoss eine umfangreiche Bildung. Im Alter von 16 Jahren begann er das Studium für Rechtswissenschaften. Goethes Mutter nahm Anteil an seinem gesellschaftlichen Umgang, künstlerischen Werdegang und seinen emotionalen Belangen. Sie war die Verbündete der Kinder und das Pendant zum Vater Goethes. Dieser scheute keine Kosten und Mühen bei der Erziehung seiner Kinder. Für den jungen Goethe erstellte er einen Lebensplan, an den dieser sich auch noch nach dem Tod des Vaters hielt. Goethe identifizierte sich mit seinem Vater und sah ihn als Vorbild an. Sowohl die Familie von Goethe, als auch die von Werther standen zwischen verschiedenen Ständen. Goethes Vater und Werthers Mutter hatten einen Plan für das Leben ihrer Kinder. Im Gegensatz zu Werther hat Goethe ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter, die Mutter Werthers erinnert eher an den Vater Goethes. Eine Mutter wie die Goethes fehlte Werther. Goethe gab Werther nicht genau seine Kindheit, jedoch lassen sich, besonders im Bezug auf die Eltern und dem Suchen nach Freiheit, Ähnlichkeiten zwischen dem Autor und seiner Figur erkennen. ASc Werther kommt in der Lektüre als ein kinderlieber Mann rüber, den Kinder besonders zu mögen scheinen. Er verbringt viel Zeit damit, Kinder zu beobachten und über sie nachzudenken. Trotz seiner Faszination für Kinder, beschreibt er sie als unwissend, indem er schreibt, das Kinder nicht wissen, was sie wollen. Außerdem schreibt er in einem Brief, dass Kinder immer nach dem greifen, was sie haben wollen und er kann nicht danach greifen, was er sich wünscht (Lotte). Jedoch beschreibt er die Kinder als tugendhaft und unbekümmert. In dem Buch wird seine Liebe zu Kindern deutlich, als er davon schreibt, dass er eine Frau mit ihrem jüngsten Kind Philips trifft und zum Abschied jedem der Kinder einen Kreuzer (Münze) schenkt. Er bewundert es an Kindern, dass sie in den Tag hinein leben, ohne sich Sorgen um ihre Zukunft zu machen. In der Zeit, in der er bei dem Amtmann arbeitete, berichtet er von den 9 Kindern des Amtmannes und hebt besonders seine älteste Tochter hervor. In einem seiner Briefe wird jedoch berichtet, dass davon gesprochen wird, dass Werther die Kinder des Amtmannes verderben würde. Schon in dem ersten Jahr, wird viel von Werthers Liebe zu Kindern deutlich. Er trifft z.B. einen Bauernburschen und hilft einem Mädchen am Fluss Wasser holen.
AH Charakter:
AH, ASc, JuG, MG |